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FoodTech, oder wie man Lebensmittel und Innovation zusammenbringt

FoodTech, oder wie man Lebensmittel und Innovation zusammenbringt

Von Jérémy Hasenfratz

Am 5. November 2020

FoodTech... aber was verbirgt sich hinter diesem attraktiven Konzept?

Die Fragen, was wir essen und wie wir es essen, nehmen heute einen dominierenden Platz in unserem Leben ein und werfen viele Probleme auf.

Infolgedessen sind neue Initiativen auf gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und technologischer Ebene entstanden. In einem solchen Kontext ist es dann normal, dass ein Netzwerk von Start-ups sich entwickelt hat, die in der Lebensmittelindustrie tätig sind.

Aber was genau ist Food Tech? Welche Startups haben sich in diesem Sektor ausgezeichnet? Und wie kann sich dieses Ökosystem so entwickeln, dass es weiterhin Unternehmer, Investoren und natürlich auch Verbraucher anzieht?

Okay, wenn Ihnen schon das Wasser im Mund zusammenläuft, sind Sie bereit für den Artikel.

FoodTech: Definition

FoodTech bezieht sich auf alle wirtschaftlichen Akteure, die neue Technologien mit den Aktivitäten der ganzen Food Industry in Verbindung bringen.

Das Ziel dieser Unternehmen und anderer Start-ups ist es, technologische Entwicklungen in den Dienst aktueller Themen rund um Lebensmittel zu stellen.

Die Aufgabe ist jedoch nicht einfach, denn die Branche steht vor immer größeren Herausforderungen.

  • Wie können wir besser essen?

  • Wie können wir den Wert unserer Kleinbauern steigern und sie bei der Optimierung ihrer Aktivitäten unterstützen?
     
  • Welche Veränderungen sollten wir in unserer Ernährung vornehmen, um eine exponentiell wachsende Weltbevölkerung zu ernähren?

Da diese Herausforderungen zahlreich sind, hat die FoodTech in den letzten Jahren Gas gegeben. Laut Talent Garden:

Die Investitionen in Europa haben sich in den letzten zwei Jahren verdoppelt, von 900 Millionen im Jahr 2018 für 353 Deals auf 2,4 Milliarden Euro für 271 Deals im Jahr 2019.

FoodTech-Ökosystem

FoodTech ist vor allem das Fachgebiet der Start-ups und deckt alle Aufgaben im Zusammenhang mit der Lebensmittelkette ab, von der Produktion bis zum Endverbraucher, über die Verarbeitung und den Vertrieb.

Aus diesem Grund ist ihr Interventionsbereich traditionell in 6 Bereiche unterteilt.

AgTech

AgTech-Unternehmen und Start-ups nutzen technologische und digitale Innovationen zur direkten Unterstützung der Landwirtschaft.

Sie arbeiten an der Verbesserung der Produktion, sowohl in Bezug auf den Ertrag als auch auf die Qualität.

Zu den Aktivitäten von AgTech gehören zum Beispiel:

  • der Einsatz von Drohnen und Robotern, um Landwirte von manuellen Arbeiten zu entlasten;
  • die Entwicklung von Betriebsführungssoftware, um Landwirte bei der Rationalisierung ihrer Tätigkeiten zu unterstützen;
  • die Entwicklung und Umsetzung von urbanen Farmen, usw.
© Pixabay/dengmo

Das Beispiel von dropnostix

Das Potsdamer Start-up beschäftigt sich mit der Digitalisierung von Kuhstalle mittels Sensoren. dropnostix hat einen Kuhmonitoringsystem für Milcherzeugungsbetrieben entwickelt, mit dem die Tierüberwachung und Gesundheitskontrolle automatisiert wird.

FoodScience

Die Akteure der FoodScience befassen sich direkt mit dem Lebensmittel selbst sowie mit dem Material, das für seine Zubereitung verwendet wird.

Um auf aktuelle ökologische und gesundheitliche Fragen zu reagieren, bietet FoodScience verschiedene Alternativen an:

  • die Lebensmittel der Zukunft, indem wir mit unserer traditionellen Ernährung (z.B. Insekten) brechen;
  • die Schaffung von Mahlzeitersatz, der den menschlichen Ernährungsbedürfnissen entspricht, usw.

Das Beispiel von TZAMPAS

Das deutsche Start-up TZAMPAS bietet vegane Riegel an, die aus gerösteter Gerste gemacht sind. Das junge Unternehmen hat für Ziel gesunde Snacks anzubieten, die keine Zusatzstoffe, Kristall-Zucker und tierische Bestandteile enthalten. Diese Energieriegel sind eine “saubere Alternative” zum üblichen Angebot im Supermarkt.

FoodService

FoodService beschäftigt sich mit dem Restaurantbetrieb. Ziel dieser Unternehmen ist es, sowohl die Servicequalität für den immer anspruchsvolleren und vernetzteren Verbraucher zu verbessern, als auch B2B-Angebote zur Unterstützung der Restaurantbetreiber bei der Ausübung ihres Berufs vorzuschlagen.

Beispiele für solche Initiativen sind die folgenden:

  • Online-Reservierungsplattformen, die entwickelt wurden, um den Kunden die Auswahl und die Abläufe zu erleichtern und parallel dazu kommerzielle Angebote vorzuschlagen;
  • Software, die Gastwirte bei der Verwaltung der verschiedenen Aktivitäten ihrer Einrichtung unterstützt;
  • Hausmannskost für Einzelpersonen und/oder Unternehmen usw.
© Pixabay/Free-Photos

Das Beispiel von Too Good To Go

Das innovative Start-Up Too Good to Go ist schon seit einiger Zeit in den Nachrichten. Und aus gutem Grund: Sein Angebot erleichtert den Gastronomen den Kampf gegen Food Waste von Lebensmitteln.

Die Geste ist einfach: Geschäfte oder Restaurants können einen Überraschungskorb mit ihren unverkauften aber noch verbrauchbaren Artikeln erstellen, und an die auf der App registrierten Verbraucher zu verkaufen. Auf diese Weise verwandeln Gastronomen oder Geschäfte ihre Verluste in Gewinne und setzen eine Geste zugunsten von Ökologie und Ernährungsverantwortung.

Coaching

In einem Kontext, in dem eine bessere Ernährung für viele Menschen zu einem Hauptanliegen geworden ist, haben einige innovative FoodTech-Akteure gewagt, die Verbraucher bei der Gestaltung ihrer Essroutine und der Erreichung ihrer persönlichen Ziele zu unterstützen.

Die Aufgaben dieser Food-Coaching-Unternehmen sind zum Beispiel:

  • Nutrigenomik, deren Ziel es ist, die Ernährung eines Individuums zu verbessern, indem Nahrungsmittel mit ihrem Genotyp in Beziehung gesetzt werden;
  • der Vorschlag von Rezepten, die an die Konsumgewohnheiten und den Lebensstil angepasst sind, um die Lust am Kochen wiederherzustellen.

Das Beispiel von Cara Care

Das 2016-gegründete Start-up Cara Care unterstützt Menschen bei ihrer Verdauungsgesundheit. Sie bietet eine App an, die personalisierte Ernährungstherapien für Menschen mit einer Verdauungserkrankung verspricht.

Delivery

Dies ist einer der Sektoren, der sich im Wettlauf um die FoodTech am meisten hervorgetan hat, indem er den Essenslieferdienst neu erfunden hat.

Zu den Aktivitäten im Zusammenhang mit der Lieferung gehören:

  • die Lieferung von Mahlzeiten aus Restaurants, die in den letzten Jahren ihr Leistungsspektrum durch das Angebot aller Arten von Spezialitäten erweitert hat;
  • Box-Menue-Lieferdienste, mit einer Vielzahl von Themen wie Tee, Produkte der Welt, Käse, usw. ;
  • Marktplätze, die neue Dienstleistungen anbieten, um sich von den üblichen Konsummustern zu lösen, wie z.B. Direktverkauf von lokalen Produzenten, usw.

Das Beispiel von HelloFresh

HelloFresh wurde 2011 gegründet und versendet landesweit frische und qualitative Rezepte in einem Kochbox-Format.

Retail

Der Einzelhandelssektor (Retail) im FoodTech-Sektor befasst sich hauptsächlich mit der Modernisierung der Lebensmittelvertriebspraktiken, zum Beispiel durch Maßnahmen:

  • über die Durchführung von Marketingmaßnahmen, die den Erwartungen der Verbraucher besser entsprechen;
  • Optimierung der Lieferkettenprozesse, um Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.

Das Beispiel von POSpulse

POSpulse ist ein crowdbasiertes Marktforschungsunternehmen mit einer Community von mehr als 800.000 aktive Benutzer, das Händlern, Herstellern und Service-Anbietern bei der Vermarktung ihrer Produkte und Dienstleistungen hilft.

Aktualitäten der FoodTech

Trends in der FoodTech

Bei all diesen inspirierenden Beispielen für innovative Startups kann man sich nur freuen und an die Zukunft der FoodTech glauben. Die Zahlen sprechen auch für sich selbst:

FoodTech-Unternehmen haben 2019 weltweit 20 Milliarden Dollar aufgebracht.

AgFunder-Bericht

Dennoch sollten diese Daten relativiert werden. Im Übrigen ist der oben erwähnte Betrag der Mittelbeschaffung um 5% geringer als 2018.

Denn im Bereich der Food Tech gibt es noch viele Unterschiede. Es gibt Sektoren, denen es gut geht... und einige, denen es etwas weniger gut geht.

Unter den Sektoren, denen es derzeit gut geht, bzw. der Fleischersatzsektor, sind einige Erfolgsgeschichten entstanden, wie es Beyond Meat und Impossible Foods gezeigt haben.

© Pixabay/wiselywoven

Sektoren mit Tempoverlust

Während Fleischersatzprodukte und die städtische Landwirtschaft immer noch vielversprechend sind, kämpfen andere mit dem Aufkommen oder verlieren an Schwung.

Dies ist zum Beispiel bei der Hauslieferung der Fall, wo sich das Angebot vor einigen Jahren vervielfacht hat. Doch angesichts des zunehmenden Wettbewerbsdrucks und der hohen Kosten für die Bereitstellung von Dienstleistungen, Logistik und Marketing hat das Geschäftsmodell des Delivery mit seiner Rentabilität zu kämpfen.

Am Ende konnten sich nur die Giganten durchsetzen, die es geschafft haben, den Wettlauf um Finanzierung und Entwicklung zu gewinnen... zum Nachteil von Unternehmen wie Foodora oder Take Eat Easy.

Welche Entwicklungen für FoodTech?

Es gibt immer noch viele Herausforderungen für FoodTech-Startups.

Zudem werden die im Jahr 2019 in German FoodTech investierten Beträge nicht die Beträge erreichen, die von anderen europäischen Giganten wie Delivery Hero, Hello Fresh und Deliveroo aufgebracht werden.

Darüber hinaus sind die neuen Herausforderungen im Zusammenhang mit Lebensmitteln nicht nur von wirtschaftlicher Natur. Sie orientieren sich zunehmend an ethischem Konsum und der Schaffung neuer Kreisläufe und Ökosysteme, wie der Erfolg von Fleischersatzprodukten oder vertikalen Farmen zeigt. Heute suchen die Verbraucher deshalb mehr denn je nach besseren Lebensmitteln und wollen, dass ihre Bedürfnisse in Bezug auf Rückverfolgbarkeit, Nähe zu den Anbauorten der Produkte, vegetarische Ernährung usw. erfüllt werden.

Im FoodTech-Sektor gibt es also noch mehrere Geschäftsmöglichkeiten, um innovativ zu sein, unsere Lebensmittel neu zu erfinden und diese Veränderungen zu einem dauerhaften Bestandteil unseres täglichen Lebens zu machen.

Jérémy Hasenfratz

Jérémy Hasenfratz, Analytics & Paid Acquisition Manager, Appvizer

Seit meinem Einstieg bei Appvizer 2020 als Praktikant engagiere ich mich leidenschaftlich für die Auswahl optimaler Lösungen, um den Alltag von Unternehmen zu erleichtern. Diese Leidenschaft führte mich zum Marketing Manager Germany und schließlich 2023 zum Analytics and Paid Acquisition Manager, wo ich meine Expertise weiter vertiefe.

Education: HEC Liège - Universität Hohenheim. Published works and citations: Un voyage au-delà de la réalité : l'influence de la réalité virtuelle sur les expériences de marque et les intentions de visite dans le tourisme, available on MatheO. Expertise: SEM (SEO, SEA, SMA, SMO), Brand Experience, Traffic Management, Lead Generation, Analytics.