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Die Vorteile des Factoring zur Aufrechterhaltung eines gesunden Cashflows

Die Vorteile des Factoring zur Aufrechterhaltung eines gesunden Cashflows

Von Jennifer Montérémal

Am 19. Oktober 2024

Was sind die Vorteile von Factoring?

Factoring ist oft eine gute Lösung, um die Liquidität des Unternehmens zu erhalten. Viele Unternehmen, die im B2B-Bereich tätig sind, entscheiden sich für Factoring, um Probleme mit den Zahlungsfristen ihrer Kunden zu beheben und die nötigen Mittel für ihre Ausgaben und Investitionen zu erhalten.

Aber ist Factoring wirklich ein Wundermittel, das für jede Situation geeignet ist?

Um Ihnen zu helfen, sich im Vergleich zum Factoring zu positionieren, werfen wir einen Blick auf seine Vor- und Nachteile.

Factoring: Warum sollte man es nutzen?

Factoring ist ein System, das den Einzug von Forderungen eines Unternehmens erleichtern soll.

In der Praxis bedeutet Factoring, dass Sie Ihre Rechnungen vor dem Fälligkeitsdatum, das Sie dem Kunden mitgeteilt haben, im Voraus finanzieren. Diese Summe wird von einem spezialisierten Kreditinstitut (in der Regel eine Bankentochter) gewährt, das als Factor oder Factor bezeichnet wird.

Factoring ist hingegen nur im Rahmen einer B2B-Tätigkeit möglich und betrifft daher keine Rechnungen, die an Privatpersonen ausgestellt werden.

Wie funktioniert das Factoring?

Es gibt verschiedene Arten von Factoring (klassisches Factoring, vertrauliches Factoring, angemeldetes, nicht verwaltetes Factoring usw.). Der Kern des Verfahrens bleibt jedoch die Finanzierung des Cashflows.

Hier die einzelnen Schritte:

  • Das Unternehmen übermittelt dem Factor die Liste der Kunden, für die es Factoring in Anspruch nehmen möchte.

  • Das Factoringunternehmen prüft, ob sie kreditwürdig sind und sich in einer günstigen finanziellen Situation befinden, um säumige Zahler zu vermeiden.

  • Der Kunde gibt bei dem Unternehmen eine Bestellung auf.

  • Sobald das Produkt geliefert oder die Dienstleistung erbracht wurde, wird die Rechnung sowohl an den Käufer als auch an den Factor weitergeleitet.

  • Der Factor zahlt den Betrag (den Rechnungsbetrag abzüglich der Provisionen) innerhalb von etwa 24 Stunden auf das Bankkonto des Unternehmens ein.

  • Der Kunde zahlt den Rechnungsbetrag direkt an den Factor.

Die Vorteile von Factoring

Liquiditätsvorschuss

Die Zahlungsfrist für eine Rechnung kann gesetzlich bis zu 60 Tage nach ihrer Ausstellung betragen. Das ist so viel Zeit, in der kein Geld in Ihre Kasse fließt, während Ihre Kosten (Löhne, Lieferantenzahlungen usw.) bestehen bleiben.

Durch Factoring erhalten Sie dieses Geld sofort, um den Liquiditätsengpass zu überbrücken. Diese Technik ermöglicht es Ihnen, Ihre zukünftigen Aktivitäten besser vorherzusehen und zu planen.

Schutz vor Zahlungsausfällen

Wie wir gesehen haben, erkundigt sich das Factoring-Unternehmen immer nach der finanziellen Gesundheit Ihrer Kunden. Sie müssen also nicht diese Arbeit leisten, um festzustellen, wer wahrscheinlich seinen Verpflichtungen nicht nachkommen wird.

Wenn der Factoringvertrag, den Sie abgeschlossen haben, eine Garantie gegen Zahlungsausfälle enthält, werden Sie außerdem im Falle von Problemen entschädigt, manchmal bis zu 100 % (außer bei Streitigkeiten mit dem Kunden).

Sparen Sie Zeit und Geld bei der Debitorenverwaltung.

Manchmal wird das Forderungsmanagement an den Factor ausgelagert. In diesem Fall sparen Sie bei den mit diesen Aufgaben verbundenen Verwaltungslasten.

Sie sparen auch viel Zeit bei der Eintreibung von Forderungen, da der Factor die Überprüfung der Zahlungen, die Betreuung und das Mahnwesen der Kunden usw. übernimmt. Die Folge: Sie haben mehr Zeit, um sich auf Ihr Kerngeschäft zu konzentrieren.

Flexibilität

Factoring bietet mehr Flexibilität als ein Überziehungskredit. Denn die finanzielle Situation der Schuldner des Unternehmens bleibt das Hauptkriterium, das von den Factoringunternehmen berücksichtigt wird. Wenn sich die Ergebnisse also als weniger zufriedenstellend erweisen, die Kunden aber als "sicher" eingestuft werden, wird ein Factor mehr Flexibilität zeigen als ein Bankinstitut.

Diese Flexibilität macht sich auch bei Schwankungen des Cashflows bemerkbar, die z. B. durch die Saisonabhängigkeit der Geschäfte bedingt sind. Ein Factoringunternehmen kann sich an diese Besonderheiten anpassen.

Geschäftsauskunft

Wenn ein Unternehmen eine Geschäftsbeziehung mit einem neuen Kunden eingeht, schätzt es die Kenntnis seiner finanziellen Situation, um mögliche Risiken im Zusammenhang mit der Zahlung abschätzen zu können.

Da diese Einschätzung ein integraler Bestandteil des Factoringprozesses ist, profitieren Sie von dieser Analyse, ohne eine Wirtschaftsauskunft in Anspruch nehmen zu müssen, und können Ihre Geschäfte ruhiger und in voller Kenntnis der Sachlage abwickeln.

Vorschuss von Devisen

Für Exportunternehmen ist das Factoring von echtem Interesse.

Konkret erweist sich die vorzeitige Einziehung von Forderungen als ein hervorragendes Mittel, um den mit Wechselkursschwankungen verbundenen Risiken zu begegnen.

Die Nachteile des Factoring

Hohe Gebühren

Factoring hält Ihre Liquidität zwar aufrecht, aber diese Dienstleistung ist nicht kostenlos! Die damit verbundenen Kosten erweisen sich sogar als recht hoch (Bearbeitungsgebühren, Finanzierungsprovision, Garantiefonds usw.).

Für ein wenig rentables Unternehmen könnte das Factoring also nicht die erhoffte Wirkung haben, das ist eine Rechnung, die Sie aufmachen müssen...

Zeitaufwand für die Verwaltung

Wir haben gesehen, dass Factoring Zeit bei der Verwaltung der Debitorenposition spart. Dieser Vorteil ist jedoch zu relativieren, da sich die Organisation des Factorings als recht zeitaufwändig erweist.

Sie müssen nämlich in Ihrer Planung Zeit dafür einplanen, um die Rechnungen auszuwählen, die an den Factor geschickt werden sollen, die Kunden über die Einrichtung des Factorings zu informieren usw.

Schwieriges Verständnis der Verträge

Die Factoringverträge sind für Neulinge immer noch recht kompliziert zu verstehen. Die Factoringkosten beispielsweise werden anhand zahlreicher Kriterien berechnet: Volumen der Rechnungen und ihr durchschnittlicher Wert, finanzielle Situation des Unternehmens, Volumen und Typologie der betroffenen Kunden usw. Die Kosten für die Factoringverträge werden von der Bank festgelegt.

Bei der Inanspruchnahme von Factoring-Dienstleistungen müssen auch die anderen anfallenden Gebühren berücksichtigt werden, insbesondere die Bearbeitungsgebühren, die Finanzierungsgebühr und die Factoring-Gebühr. Diese Gebühren treiben nicht nur die Rechnung in die Höhe, sondern erschweren es den Unternehmen auch, den Vertrag zu verstehen, so dass sie sich manchmal an einen Makler wenden, um sich über die verschiedenen Klauseln Klarheit zu verschaffen.

Verschlechterung der Kundenbeziehung

Wenn Sie das Forderungsmanagement an das Factoringunternehmen abtreten, verzichten Sie teilweise auf das Management der Kundenbeziehung.

Mit anderen Worten: Sie haben nicht mehr die volle Kontrolle darüber, wie sie angesprochen werden und ob dies mit Ihren eigenen Anforderungen übereinstimmt. So kann es beispielsweise vorkommen, dass ein Factor rigidere Inkassoverfahren anwendet als Sie.

Andererseits kann das Factoring von Ihren Kunden negativ wahrgenommen werden, da sie Ihre finanziellen Schwierigkeiten in Frage stellen.

Nicht für alle Unternehmen geeignet

Factoring ist nicht für alle Unternehmen geeignet. Die hohen Gebühren stellen für einige Unternehmen bereits ein Hindernis dar, doch es gibt noch weitere Faktoren, die eine Rolle spielen.

Zunächst einmal verlangen die Factoringunternehmen oft eine Verpflichtung über mehrere Monate (oder sogar Jahre), wobei manchmal der gesamte Debitorenposten gesperrt wird. Diese Praktiken sind dann ein Hindernis, wenn Sie sich über einen kürzeren Zeitraum verpflichten oder eine bessere Kontrolle über die Kundenbeziehung aufrechterhalten möchten.

Darüber hinaus kann die Finanzierung begrenzt sein. Je nach Situation kann es vorkommen, dass Unternehmen von den Factors abgelehnt werden, wenn sie im Ausland tätig sind oder nur eine geringe Anzahl von Kunden haben.

Häufig gestellte Fragen zum Factoring

Welche Formen des Factorings gibt es?

  • Klassisches Factoring: Diese Factoring-Methode wird am häufigsten verwendet und deckt ein wichtiges Leistungspaket ab (Finanzierung der Liquidität, Verwaltung des Debitorenbestands, Absicherung des Zahlungsausfallrisikos). Hier wird der Kunde über die Inanspruchnahme des Factorings durch das Unternehmen benachrichtigt. Der geschuldete Betrag wird also direkt an den Factor gezahlt.

  • Vertrauliches Factoring : Vertrauliches Factoring bedeutet, dass die Kontrolle über die Debitorenposition intern bleibt. Daher wissen die Kunden nicht, dass das Unternehmen mit einem Factoringunternehmen zusammenarbeitet, und begleichen ihre Rechnungen direkt an das Unternehmen.

  • Unmanaged Notified Factoring: Das Unternehmen verwaltet die Debitorenposition; das Factoringunternehmen erbringt lediglich die Finanzierungsdienstleistung. Das Unternehmen behält also das Inkasso der Rechnungen intern bei. Der Kunde wird hingegen über die Inanspruchnahme des Factorings benachrichtigt.

  • Reverse Factoring: Das Unternehmen nutzt den Factor, um seine Lieferanten zu bezahlen. Es profitiert also von einem Handelsrabatt und zahlt dem Factor bei normaler Fälligkeit seiner Rechnungen zurück.

Wie viel kostet das Factoring?

Die Kosten für Factoring genau zu bestimmen, bleibt komplex, da die Verträge je nach Unternehmen und dessen Bedürfnissen variabel sind.

Tatsächlich werden die Beträge anhand zahlreicher Faktoren berechnet, wie z. B. dem Volumen der betroffenen Rechnungen und ihrem durchschnittlichen Wert.

Hinzu kommen verschiedene Gebühren, die im Rahmen des Factorings erhoben werden:

  • die Bearbeitungsgebühren, die oft variabel sind,
  • die Finanzierungsgebühr, für den Vorschuss von Geldern (Bankzinssatz + 2 % bis 4 %),
  • die Factoringgebühr, für die Verwaltung der Rechnungen und die Zahlungsgarantie (zwischen 0,4 % und 2,5 % des Umsatzes inkl. MwSt.).

Letztendlich können die Gesamtkosten bis zu 15 % des Betrags der an den Factor abgetretenen Forderungen betragen.

Welche Alternativen zum Factoring gibt es?

Wenn Ihr Geschäft nicht rentabel genug ist oder Sie Ihre Kundenbeziehungen besser kontrollieren möchten, sollten Sie nicht automatisch Factoring in Betracht ziehen.

Warum greifen Sie dann nicht beispielsweise auf eine Rechnungssoftware zurück? Diese Tools ermöglichen es Ihnen, die volle Kontrolle über Ihre Außenstände zu behalten, indem sie alle notwendigen Informationen zentralisieren. So erhalten Sie Einblick und Echtzeitdaten über den Status Ihrer Kunden und die Verfolgung ihrer Zahlungen. Schließlich automatisiert eine solche Lösung auch das Inkassoverfahren.

Beachten Sie, dass es auch Software für das Kreditmanagement gibt; diese ermöglicht es Ihnen, über ein Rechnungsstellungstool hinauszugehen. Diese Lösungen verwalten zwar auch ausstehende Zahlungen, aber sie lassen Sie auch vom Know-how von Experten im Rahmen von Beratungsaufträgen profitieren, z. B. bei der Risikoanalyse.

Wie dem auch sei, Factoring ist und bleibt eine gute Lösung. Jetzt, da Sie wissen, was es bedeutet, liegt es an Ihnen, zu sehen, welche Vorteile Sie im Hinblick auf die Situation Ihres Unternehmens und Ihre Wachstumsziele daraus ziehen können.